Mittwoch, 17. September 2008

No hay comida en Colombia

Kolumbien- Land der Guerilla, des Terrors, der Armut, des Strassenraubes, der bösen Menschen und natürlich Land des Kokains. Wer es auch nur wagt, einen Fuß auf diesen gefährlichen Boden zu setzten, spielt mit seinem Leben. Es werden einem am laufenden Band Drogen angeboten, man wird bis aufs letzte Hemd ausgeraubt, wenn man Glück hat, kommt man mit dem Leben davon. Hat man Pech, wird man von der FARC entführt.
Die Menschen, diese Wahnsinnigen, die in diesem Land leben, die wenigen, die nicht böse sind, verschanzen sich den ganzen Tag in ihren Wohnungen, aus Angst vor dem Bösen, das an jeder Strassenecke lauert.
Todesmutig wagen sich einige jeden Tag aufs neue in den Jungle der Gewalt um zur Arbeit zu gelangen. Nach Feierabend hasten sie auf schnellstem Wege nach Hause um vor Einbruch der Dunkelheit in den halbwegs sicheren vier Wänden zu sein. Denn zu dieser Zeit kriechen die grausamen Gestalten aus ihren Erdlöchern um Angst und Schrecken im Land zu verbreiten....

Für mich als Tourist ist es eigentlich gar nicht so schlimm, dass sich der Großteil der Menschheit von diesen Schauermärchen beeindrucken und abschrecken lässt, denn so hatte ich einige der schönsten Strände quasi für mich alleine und musste mich nicht wie die Sardinen in der Dose zwischen ander sonnenbadende Urlauber quetschen, man hat nicht ständig das Gefühl, sich auf dem Gringo-track zu befinden, dessen amtliche Sprache englisch ist, es ist einfach ein einzigartiges Erlebnis.
Und ich durchgeknalltes Ding habe es doch auch tatsächlich gewagt, alleine, ich wiederhole, ALLEINE!!!! in Kolumbien zu reisen!!!!! und was ist passiert??? Ich habe doch tatsächlich einen Haufen netter Menschen kennengelernt, sowas aber auch! Habe mich mit anderen lebensmüdne Reisenden ausgetauscht und bemerkt, dass WIRKLICH und WAHRHAFTIG mysteriöse Dinge geschehen in Kolumbien!!!!

Nämlich, dass das Land aus netten, hilfsbereiten, liebenswerten Menschen besteht.
Der typische Kolumbianer ist eine Frohnatur, ein Tänzer durch und durch.
Wahrlich, es wird getanzt in Kolumbien. Und getanzt. und nicht zu vergessen: es wird getanzt!
Aus allen Himmelsrichtungen schallt der Vallenato (sogar im Supermarkt oder im Kiosk an der Ecke und zwar auf volle Pulle), an jeder Strassenecke sich im Takt bewegende Hüften, strahlende Gesichter, fröhliche Menschen. ...mira, en Barranquilla se baila así...

Der Musik kann und will man gar nicht entfliehen, nach ein paar Minuten des Zuschauens wird man sowieso zum Tanzen aufgefordert. Und alle wollen die Deutschen tanzen sehen :-)
Naja, dann blamiert man sich halt auch mal... schließlich tanze ich nicht schon zu der Musik, seit ich krabbeln kann, aber ich denke mal, ich habe mich ganz gut geschlagen :-)
Und ist man mal fern ab der Elektrizität und Musikanlagen, wie z.B. im Parque Tayrona, dann hat sicherlich jemand eine Gitarre, der nächste eine Trommel und ein Dritter eine Raschel (oder wie das heisst) dabei und man stimmt einen unplugged-vallenato an, einige singen und der Rest tanzt eben dazu.

Ich habe unvergessliche 2 1/2 Wochen in Kolumbien verbracht, durfte ein wundervolles Land entdecken, die liebsten Menschen kennenlernen, die leckersten frisch gepressten Säfte trinken und den besten Kaffee der Welt trinken.
Allen, die sich von den Vorurteilen gegenüber Kolumbien beeindrucken lassen, entgeht ein Land, so reich an Naturschätzen wie kaum ein anderes. Und ich habe nur einen kleinen Teil gesehen, die 3 Perlen der Karibik, wie die Mama meiner Schwägerin sie nennt: Santa Marta, Barranquilla und Cartagena.

Ich werde definitiv wieder hinreisen. es gibt noch so viel zu sehen und das einzige, was wirklich gefährlich war, waren die unzähligen Mosquitos die mich fast aufgefressen haben!

Ay me gusta, me gusta, me gusta, me gusta, me gusta, me gusta Colombia

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